Umweltschutz auf Baustellen – geht das eigentlich überhaupt? Ja und es ist in aller Regel sogar dringend notwendig. Daher gibt es im privaten und gewerblichen Bereich Richtlinien, an die sich Bauherren und Baufirmen halten müssen. Umweltschutz betrifft nicht nur einen einzigen Bereich, sondern hängt mit vielen Lebensräumen zusammen. Grundlegend wichtig ist daher der Schutz von Boden, Wasser und Luft. Neben Abfall- und Staubvermeidung gehören hierzu beispielsweise auch die Klärung von Abwasser, sowie die schonende Bodenbearbeitung.
Boden schonen
Unseren Böden sichern die Grundlage für alle Lebewesen. Ohne Böden gäbe es weder Tiere, Pflanzen noch Menschen. Boden reinigen Wasser, beeinflussen das Klima und sind Lebensraum einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen. Umso wichtiger ist der Schutz der Böden, allerdings wird dieser auf Baustellen häufig vernachlässigt. Laut der neuen DIN-Norm (DIN 18915) dürfen Bodenarbeiten nur bei geeignet Bodenfeuchte durchgeführt werden. Zudem sollten unterschiedliche Baumaterialien nicht miteinander vermischt werden. Läuft versehentlich Öl aus, muss für die Abbindung ein geeignetes Ölbindemittel genutzt werden. Bevor Bauarbeiten beginnen, ist der Boden zudem immer zu prüfen, auf pH-Wert, Nährstoffe, Bodenart und weitere Parameter.
Staubvermeidung
Auf jeder Baustelle entstehen unterschiedlich Arten von Staub. Die Staubpartikel gefährden allerdings die Gesundheit und können der Umwelt schaden. Bestimmte Staubarten sind sogar giftig und entstehen zum Beispiel beim Schweißen. Überdies gibt es Staub, der menschliches Gewebe und Elektronik zerstört. Aus diesem Grund ist Baustaub bestmöglich zu vermeiden. Regelmäßiges Lüften und Atemschutzmasken sind je nach Staubart ebenso wichtig, wie das Staubabsaugen. Luftreiniger, Staubschutztüren und das zügige Aufräumen von Bauschutt sind weitere wichtige Maßnahmen. Bei Abbrucharbeiten lässt sich Staub außerdem mit Wasser niederschlagen, hierfür nutzt man Nebelkanonen.
Baustellenwasser klären
Wasser ist ebenfalls ein wertvoller Grundbaustein für alle Leben auf der Erde. Wasserschutzmaßnahmen sind daher unbedingt notwendig, um die Umwelt zu schützen. Durch verschiedenste Bauarbeiten entsteht verschmutztes Wasser, bevor dieses zurück in die Kanalisation gelangt, muss es geklärt werden. Noch besser ist es natürlich, wenn Abwasser auf der Baustelle gar nicht erst anfällt. Beispielsweise kann man auf umweltgefährdende Reinigungsmittel verzichten und Untergründe ausschließlich mit alkalischen Mittel reinigen. Mittlerweile gibt es auch Hochdruckreiniger mit integrierter Absaugung und Umlauffilterung.
Abfälle trennen
Wenn Häuser neu gebaut oder saniert werden, fallen immer auch Baustellenabfälle und Bauschutt an. Eine sortenreine Trennung der Stoffe und Abfälle ist sehr wichtig für den Umweltschutz. Nur so sind das Recyceln und die Schonung wertvoller Ressourcen möglich. Wer privat baut, kann den Bauschutt an öffentlichen Müllsammelstellen entsorgen. In Deutschland wurden die Richtlinien für die gewerbliche Müllentsorgung noch einmal verschärft.